Politische Bildung
Wozu politische Bildung?
„Demokraten fallen nicht vom Himmel“.[1] Dieses Zitat vom Politikwissenschaftler und Staatsrechtler Theodor Eschenburg verdeutlicht eindrucksvoll das Wesen von politischer Bildung. Denn die Kompetenzen, die ein mündiger Staatsbürger verinnerlicht haben sollte, müssen erlernt und ständig weiterentwickelt werden. Politische Urteilsfähigkeit und politische Handlungsfähigkeit stehen hierbei im Fokus aller Anstrengung. Nur mündige Staatsbürger_innen können emanzipiert agieren und somit auch zum Schutz und zum Erhalt der Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland beitragen. Jedoch existieren auch Feinde der Demokratie. Ihr Ziel ist es, die demokratische Herrschaftsform durch die Errichtung einer autoritären oder totalitären Diktatur zu ersetzen.[2] Diese Gegner_innen lehnen die freiheitlich demokratische Grundordnung ab und versuchen sie zu bekämpfen.
Um eine Identifizierung mit demokratischen Werten zu ermöglichen[3] und die Ablehnung totalitärer Herrschaftsformen zu garantieren, benötigt der Mensch schulische politische Bildung. Nur die Institution Schule ermöglicht ein verbindliches System, das für eine gewisse Zeit alle Menschen eines Jahrgangs erfasst. Somit bekommt der Satz Willy Brandts aus seiner ersten Regierungserklärung eine entscheidende Bedeutung: „Die Schule der Nation ist die Schule“[4], heißt in diesem Fall, dass die Schule die Aufgabe hat den Schutz und das Fortbestehen des demokratischen Staates zu garantieren, denn „Demokraten fallen nicht vom Himmel“.
Fachbereich Politische Bildung
[1] Theodor Eschenburg
[2] Vgl. Kailitz, Steffen: Politischer Extremismus in der Bundesrepublik Deutschland: eine Einführung. Wiesbaden: VS Verlag, 2004. S. 15
[3] Vgl. Ackermann, Paul: Politikdidaktik kurzgefasst: 13 Planungsfragen für den Politikunterricht. Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag, 2010. S. 11
[4] Regierungserklärung des Bundeskanzlers Willy Brandt vom 28. Oktober 1969